Psychologischer Club „Resilience“ in Thun: Wie Olga Bukovska Ukrainern in der Schweiz hilft

Im März 2022 kam Olga Bukovska, promovierte klinische Psychologin und ausserordentliche Professorin, mit ihren Kindern in die Schweiz. „Ich fühlte mich wie die Katze im Sack – ohne Sprache, ohne das Land zu verstehen“, schildert sie ihre ersten Eindrücke. Sie brauchte ein Jahr, um sich anzupassen, die Sprache zu lernen und die Kinder zu integrieren.

Eines Tages stellte Olha fest, dass sich Vertreter anderer Nationalitäten aktiv in Gemeinschaften zusammenfinden und sich gegenseitig unterstützen. Doch die Ukrainer, die wegen des Krieges in der Ukraine gerade erst in die Schweiz gekommen waren, blieben verstreut. Dies veranlasste Olga dazu, einen eigenen psychologischen Club zu gründen, in dem sie Unterstützung finden und Schwierigkeiten gemeinsam überwinden können.

So entstand die Idee für den Resilience Club. Dank der Unterstützung der NGO Ukraine-Schweiz-Bern konnte die Initiative umgesetzt werden, und seit eineinhalb Jahren hilft der Club den Ukrainern bei der Anpassung und Integration in der neuen Umgebung.

Über die Aktivitäten des Clubs

Insbesondere haben die Clubmitglieder bereits an den Themen Beziehungen, Weiblichkeit, Sexualität und persönliches Glück gearbeitet. Der neue Zyklus der Treffen ist dem Thema „Happy Parenting“ gewidmet, da viele Eltern mit Schwierigkeiten bei der Erziehung ihrer Kinder, insbesondere von Teenagern, im Zusammenhang mit der Anpassung an eine neue Umgebung konfrontiert sind.

Insbesondere die Themen Beziehungen, Weiblichkeit, Sexualität und persönliches Glück wurden von den Clubmitgliedern bereits behandelt. Die neue Veranstaltungsreihe widmet sich dem Thema „Glückliche Elternschaft“, da viele Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder, insbesondere Teenagern, mit Schwierigkeiten konfrontiert sind und sich gleichzeitig an eine neue Umgebung gewöhnen müssen.

Integration und Beschäftigung

Viele der Clubmitglieder haben sich bereits in die Schweizer Gesellschaft integriert: Sie sind erwerbstätig, lernen die Sprache und engagieren sich aktiv in sozialen Initiativen. „Die psychologische Unterstützung steht in direktem Zusammenhang mit einer erfolgreichen Integration. Menschen, die emotionale Unterstützung erhalten, finden eine innere Ressource, glauben an sich selbst, und das hilft ihnen, eine Arbeit zu finden, aus ihrer „Blase“ herauszukommen und ihr Potenzial auszuschöpfen“, erklärt Olga.

Zusätzlich zu den psychologischen Sitzungen bietet der Club auch Yogakurse an, die die Harmonie zwischen körperlicher und geistiger Gesundheit fördern. „Es geht um unsere Ressourcen. Wenn sich ein Mensch körperlich und seelisch wohl fühlt, kann er seine Zukunft aufbauen“, fügt sie hinzu.

Pläne für die Zukunft

Der Resilience Club entwickelt sich weiter und passt sich den Bedürfnissen seiner Mitglieder an. Olga führt regelmäßig Umfragen unter den Gemeindemitgliedern durch, um herauszufinden, welche Themen für sie am wichtigsten sind. „Im Moment konzentrieren wir uns auf das Thema Elternschaft, aber wir werden uns weiter in die Richtungen bewegen, die unsere Leute am meisten interessieren. Das Wichtigste ist, dass es den Club gibt und so lange geben wird, wie ein Bedarf an Unterstützung und Gemeinschaft besteht“, versichert Olga Bukovska.

„Der Resilience Club ist zu einem wichtigen Ort für die Ukrainer in Thun geworden, der ihnen hilft, Selbstvertrauen zu gewinnen, sich in die neue Gesellschaft zu integrieren und ihre Zukunft aufzubauen. Er ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie die Initiative und Professionalität eines Einzelnen das Leben vieler Menschen verändern kann.

Teilen

Vorherige

Weiter

Nachrichten

Wie man in der Schweiz einen Job findet: Die Erfahrung eines Ukrainers mit Management-Hintergrund in Zusammenarbeit mit Rav...

Oleksandr Nych kam vor mehr als zwei Jahren in die Schweiz. Er ist Finanzspezialist und von Beruf Manager und...

Lyubov Kulyk startet in Zusammenarbeit mit USB Fotografiekurse und Workshops in Bern...

Das Leben durch die Linse „Einen Föhn und eine Kamera habe ich mitgenommen, als ich vor dem Krieg floh“,...

„RAV zwingt einen nicht, irgendwo zu arbeiten“: Erfahrungen einer Ukrainerin bei der Jobsuche in der Schweiz...

Eine zufällige Reise in die Schweiz Der Krieg begann in Polen, als Daria Mazurok sich im Land befand. Sie...

Leiste einen Beitrag / Unterstütze
unsere Aktivitäten