Im malerischen Schweizer Städtchen Spitz gibt es seit über einem Jahr einen Sprachclub, der nicht nur Ukrainer, sondern auch Menschen anderer Nationalitäten bei der Integration unterstützt. Initiatoren des Clubs waren Iryna Wassiljewa, Olena Horkowez und Iryna Gashaman. Ihr Ziel war es, ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen nicht nur ihre Deutschkenntnisse verbessern, sondern auch Unterstützung bei der Eingewöhnung in ein neues Leben erhalten können.
Die Schweizer als Sprachlehrer
Eine Besonderheit des Clubs ist, dass die Kurse von Schweizer Freiwilligen geleitet werden. Zu ihnen gehören Hansrudolf Indermühle, der sich für die Ukraine und die ukrainische Sprache interessiert, Urs Sulser, der in Kiew lebte und arbeitete, und Anna Haueter, die regelmässig Lehrmaterialien für die Teilnehmer vorbereitet.
Jeder der Dozenten hat seinen eigenen, einzigartigen Unterrichtsstil. Hansrudolf führt die Besucher in die Geschichte und Kultur der Schweiz ein und spricht dabei oft über lokale Traditionen und Bräuche. Urs verwendet interaktive Spiele, die aktive Konversationspraxis fördern, und Anna bringt Artikel und Texte mit, die die Teilnehmer lesen, übersetzen und diskutieren.
Wie laufen die Treffen?
Der Sprachclub trifft sich jeden Dienstag von 18:30 bis 20:30 Uhr. Die Treffen finden nicht im traditionellen Unterrichtsformat statt, sondern im Rahmen einer informellen Kommunikation, bei der die Teilnehmer die Sprache in einer natürlichen Umgebung kennenlernen.
Mentoren arbeiten völlig unentgeltlich und investieren ihre Zeit, um Menschen bei der Anpassung zu unterstützen. Sie geben nicht nur Wissen weiter, sondern beraten auch bei Anpassungsfragen und machen Neuankömmlinge mit den lokalen Gegebenheiten vertraut.
Das Hauptpublikum des Clubs sind Ukrainer, die aufgrund des Krieges ihr Land verlassen mussten. In letzter Zeit nehmen aber auch Vertreter anderer Nationalitäten an den Treffen teil – zum Beispiel eine Frau aus Syrien, die in einem örtlichen Hotel arbeitet. Jeder, der sein Deutsch verbessern und Unterstützung suchen möchte, ist herzlich willkommen.
Sprachförderung als Weg zur Integration
Die Organisatoren sind überzeugt, dass die Kommunikation mit Muttersprachlern der Schlüssel zu einer schnellen Integration ist. Dank des direkten Kontakts mit Schweizern lernen die Teilnehmer nicht nur die Sprache, sondern verstehen auch die lokalen Traditionen und die Gesellschaft besser. Darüber hinaus unterstützten einige Freiwillige Ukrainer bei der Arbeitssuche und konzentrierten sich dabei auf ihre Fähigkeiten und Wünsche.
Der Sprachclub in Spitz ist nicht nur ein Ort zum Deutschlernen. Es ist eine Gemeinschaft, in der sich Menschen gegenseitig unterstützen, sich bei der Eingewöhnung helfen und Freundschaften in einem neuen Land schließen. Die Freiwilligenarbeit der Schweizer ist ein großartiges Beispiel dafür, wie Fürsorge und Hilfsbereitschaft das Leben anderer positiv beeinflussen können.